035 – Rüdiger Nehberg – Deutschlands Abenteurer Nr.1 im Interview (1/3)

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Mit dem Tretboot über den Atlantik

Rüdiger Nehberg berichtet über seine erfolgreichsten Abenteuer

In dieser 3-teiligen Interview-Serie berichtet Rüdiger in belebender und ganz und gar nicht verbissener Weise von seinen Abenteuern und davon, was den Erfolg seiner Unternehmungen ausmachte.

Eine ganz wichtige Nachricht, die „Sir Vival“ in diesen Interviews verbreitet, ist folgende: “Niemand darf sich für zu gering halten, etwas zu verändern, das ihn stört.“ Und genau diesen Satz lebt Rüdiger Nehberg und zeigt auf, mit welchen Strategien jeder seine Ziele erreichen kann.

Mehr Infos über Rüdiger Nehberg findest Du hier: https://www.target-nehberg.de/

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Rüdiger Nehberg – Mit dem Tretboot über den Atlantik

Rüdiger Nehberg, das Survival-Urgestein Deutschlands, hat in seinem Leben zahlreiche Abenteuer erlebt. Doch keines ist so außergewöhnlich wie seine Überquerung des Atlantiks mit einem selbstgebauten Tretboot. In diesem Artikel berichten wir von diesem unglaublichen Abenteuer und was es so bemerkenswert macht.

Als Kind begann Rüdiger Nehberg schon seine ersten Abenteuer zu erleben. Im Laufe der Jahre entwickelte er eine Leidenschaft für das Reisen und die Entdeckung neuer Orte. Besonders faszinierte ihn das Thema Survival, das er in den 60er Jahren aus den USA nach Deutschland importierte. Mit der Zeit reifte in ihm der Wunsch, seine Abenteuerlust mit einem höheren Sinn zu verbinden.

1982 wurde dieser Wunsch auf unerwartete Weise erfüllt. Nehberg wurde Augenzeuge der Vernichtung des letzten frei lebenden Indianervolkes Amerikas durch eine Armee von Goldsuchern, der Yanomami in Brasilien. Von diesem Moment an setzte er sich für den Schutz dieser bedrohten Kultur ein. In den folgenden 18 Jahren organisierte Nehberg aberwitzige Aktionen, um auf das Drama des drohenden Völkermordes aufmerksam zu machen und Hilfe zu organisieren. Er verdingte sich als Goldsucher und überquerte dreimal den Atlantik mit Fahrzeugen, die viele Menschen nicht einmal im Gartenteich betreten würden.

Das Abenteuer, das Nehberg 1999 startete, war jedoch sein größtes und riskantestes. Mit einem selbstgebauten Tretboot wollte er den Atlantik überqueren und damit auf die Bedrohung der Yanomami aufmerksam machen. Das Boot war nur 5 Meter lang und 1,20 Meter breit und hatte eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 4,5 km/h. Nehberg startete in Dakar, Senegal, und erreichte nach 97 Tagen und 6200 Kilometern die Karibikinsel Guadeloupe. Während dieser Zeit kämpfte er mit verschiedenen Herausforderungen, wie schweren Stürmen, technischen Problemen und Knochenbrüchen.

Doch was machte dieses Abenteuer so bemerkenswert? Es war nicht nur die unglaubliche Leistung, den Atlantik in einem Tretboot zu überqueren, sondern auch die Botschaft, die Nehberg damit vermittelte. Er wollte zeigen, dass jeder etwas bewegen und Veränderungen herbeiführen kann. Auch wenn es am Anfang unmöglich erscheint, kann man mit Ausdauer, Mut und Beharrlichkeit seine Ziele erreichen. Dies ist eine wichtige Botschaft, die Nehberg in seinen Interviews immer wieder betont.

In der Tat hat Nehberg durch seine Abenteuer und seine Arbeit für den Schutz der Yanomami viel bewirkt. Im Jahr 2000 erklärte Brasilien die Yanomami-Heimat zum Schutzgebiet. Doch das ist nicht das einzige, was er erreicht hat. Nehberg hat auch zahlreiche Menschen inspiriert, ihre eigenen Abenteuer zu erleben und sich für eine bessere Welt einzusetzen.

Eine besondere Aktion, die Rüdiger Nehberg ins Leben rief, war die sogenannte “Buschtrommel-Aktion”. Dabei sollten Menschen, die sich für die Belange der Yanomami einsetzen wollten, Briefe an Regierungsvertreter und andere Entscheidungsträger schreiben und diese anschließend an eine bestimmte Adresse senden. Nehberg sorgte dafür, dass diese Briefe gesammelt und gebündelt an die Adressaten verschickt wurden. Die Aktion war ein voller Erfolg und brachte die Thematik in die Öffentlichkeit.

Aber auch in Deutschland setzte sich Rüdiger Nehberg für diverse Projekte ein. So initiierte er beispielsweise die “Aktion Tagwerk”, bei der Schülerinnen und Schüler einen Tag lang arbeiten gehen und das verdiente Geld an Schulen in Afrika spenden können. Auch das Thema “weibliche Genitalverstümmelung” lag ihm sehr am Herzen. Mit seiner Organisation “TARGET – Rüdiger Nehberg Stiftung” kämpfte er gegen diese grausame Praxis und konnte bereits viele Mädchen und Frauen vor diesem schrecklichen Schicksal bewahren.

Rüdiger Nehberg starb im April 2020 im Alter von 84 Jahren. Doch sein Vermächtnis lebt weiter und inspiriert auch heute noch Menschen, sich für eine bessere Welt einzusetzen. Sein Lebenswerk zeigt, dass jeder einzelne Mensch die Welt verändern kann, wenn er nur den Mut und die Entschlossenheit hat, für seine Überzeugungen einzustehen.

 

Viel Spaß beim Anhören!

Tom

Moderator und Herausgeber

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